Glauben-Wissen-Kirche - Freiheit, Würde, Wahrhaftigkeit, Macht, Angst, Würde, Aufgabe...



Glauben-Wissen-Kirche

Freiheit und Würde in der Kirche


Aufgabe


Brauchen wir Kirche? Welche Aufgabe hat Kirche?

Ja, wir brauchen Kirche. Allein ist für niemanden alles zugänglich, was die Menschen in den Jahrtausenden von und über Gott erfahren haben. So ist es die wichtigste Aufgabe der Kirche, den Glauben weiterzugeben, der die Menschen - entsprechend ihrer Gottesebenbildlichkeit und Würde - aus der inneren Gebundenheit in die Freiheit führt. Die Befreiung des Gottesvolkes zieht sich wie ein roter Faden durch die gesamte Bibel und die Kirchengeschichte. Doch es geht nicht nur um die äußere Freiheit. Sieht es leider nicht oft so aus, als wollten die Kirchen die Menschen in die Bindung an ihre Strukturen ziehen?

Worin besteht grundsätzlich die Gebundenheit aller Menschen? Wir alle sind Teil dieser Erdenwelt und damit an ihre Unzulänglichkeit gebunden und erlösungsbedürftig. Diese irdische, äußere Bindung hatte auch für den Außenmenschen Jesu Gültigkeit, während sein Innenmensch ganz frei war. Dieser Satz wird bei manchem Leser zum Aufschrei führen. Aber die irdische Gebundenheit ist Voraussetzung dafür, dass Jesus "wahrer Mensch" ist, wie die Christen bekennen. Ohne die innere Freiheit und Verbindung mit der höchsten Kraft hätte Jesus seinen Weg gegen alle Autoritäten seines Umfeldes nicht gehen können. Und in dieser Freiheit und Kraft hat er die grundsätzliche Gebundenheit gelöst, nicht nur für sich selbst, sondern auch für unsere Seelen, für unsere Innenmenschen. Es war der große Irrtum der Menschen zur Zeit Jesu, der Messias würde ihnen die äußere Freiheit bringen. Er hat ihnen die innere Freiheit gebracht, die Freiheit für die Seelen, aber das haben damals die meisten nicht verstanden.

So ist für unsere Seelen "das Tor zum Himmel geöffnet". Wenn wir aber davon sprechen, der Himmel hätte auf der Erde schon begonnen, ist das ohne die Erklärung, dass damit die innere Freiheit, die Freiheit der Seelen gemeint ist, eher schädlich, weil es dem Verstand ja wie Unsinn vorkommen muss. Für die fünf Sinne unseres Außenmenschen zeigt sich die Erdenwelt doch recht unerlöst und unhimmlisch. In wievielen Liedern und Gebeten ist jedoch der richtige Zusammenhang formelhaft beschrieben: Warum wird nicht zeitgemäß über Erlösung gesprochen? Warum wird der Verstand unbefriedigt gelassen und damit die immer größere Trennung zwischen Wissenschaft und Glauben genährt?

Es ist Aufgabe der Kirche, diese Zusammenhänge klar zu machen und am Beispiel Jesu Wege in die innere Freiheit zu zeigen. Die Kirche hätte diese wichtigste Aufgabe erfüllt, wenn alle Menschen ihren Weg in der Verbindung mit Gottes Geist selbständig gehen könnten.

Es sollte somit Ziel der Kirche sein, die Gläubigen in die innere Freiheit und Selbständigkeit zu führen, in der sie auch ohne die Kirchen richtig, das heißt in Gottes Geist leben können, wie auch eine Mutter die Aufgabe hat, ihre Kinder zur Selbständigkeit zu führen. Und es kann nicht Ziel der Kirche sein, die Menschen von der Verantwortung für ihr persönliches Leben durch Ge- und Verbote zu entbinden, sie also unselbständig zu machen.

Ohne innere Freiheit hat Kirche keine Perspektive und wird verkümmern. Und wir alle müssen darauf drängen, dass das geistliche Leben und eine zeitgemäße Glaubensverkündigung das Wesentliche in der Kirche bleiben.

Auch caritative Arbeit gehört zur Aufgabe der Kirche, diese Arbeit wird aber nur fruchtbar sein, wenn sie gleichzeitig mit geistlichem Leben und mit gutem Beispiel begleitet und gefüllt wird. Scheinbar wird caritative Tätigkeit oft zur Selbstbestätigung oder Ersatzbefriedigung genommen, nicht als Ausdruck innerer Haltung. Für manche ist sie auch ausschließlich Arbeitsmöglichkeit zum Gelderwerb.

Hinter allen Aufgabenbereichen in der Kirche aber muss die Weitergabe des Glaubens stehen, der zur persönlichen Mündigkeit führt, wie Jesus uns angeleitet hat.



Eine Mutter erzieht Ihre Kinder zur Selbständigkeit.



Geist Gottes, Heiliger Geist, hilf der Kirche, Mutter zu sein, nicht ein schlechtes Stiefmütterchen.



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